CED = Chronisch entzündliche Darmerkrankung

(Englisch: IBD: inflammatory bowel disease)

 

Die zwei häufigsten Formen der CED sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Österreichweit sind von diesen Formen jeweils rund 40.000 Menschen betroffen. Beiden Erkrankungen ist gemeinsam, dass es sich um nicht ansteckende, chronische Entzündungen des Darms handelt, deren genaue Ursache bis dato unklar ist.

Wodurch ist der Morbus Crohn gekennzeichnet?
Im Falle von Morbus Crohn kommt es zu unterschiedlich starken Entzündungen des Darms, von denen nicht nur die Schleimhaut, sondern alle Wandabschnitte des Darms betroffen sein können. Dadurch kann es zur Bildung von Geschwüren, aber auch von Engstellen (Stenosen) und von mit Eiter gefüllten Verbindungsgängen (Fisteln) mit anderen Organen oder dem umgebenden Gewebe kommen.
Die Krankheit verläuft meist in Schüben und kann den gesamten Magen-Darm-Trakt vom Mund bis zum Anus betreffen. Typisch ist ein sog. segmentaler Befall des Darms: Das bedeutet, dass erkrankte und gesunde Darmabschnitte einander abwechseln. Am häufigsten und vor allem zu Beginn der Erkrankung ist der Übergang von Dünndarm auf Dickdarm betroffen, das sogenannte terminale Ileum.

Bei Morbus Crohn kommt es häufig zur Bildung von Fisteln, die sich entweder durch die Haut nach außen oder in innere Organe entleeren können. Fisteln können aber auch blind im Gewebe enden und führen dann oft zur Ausbildung von eitrigen Gewebseinschmelzungen (Abszessen). Diese machen sich üblicherweise durch Fieber und Schmerzen bemerkbar.

Wodurch ist eine Colitis ulcerosa gekennzeichnet?
Die Colitis ulcerosa ist durch unterschiedlich starke Entzündungen der Schleimhaut und der darunter liegenden lockeren Bindegewebsschicht des Dickdarms sowie in schweren Fällen durch die Ausbildung von Geschwüren gekennzeichnet. Die Krankheit verläuft meist schubweise und betrifft im Gegensatz zu Morbus Crohn fast ausschließlich den Dickdarm. In seltenen Fällen ist auch der unterste Abschnitt des Dünndarms betroffen. Fast immer beginnt die Colitis ulcerosa im untersten Darmabschnitt, dem Mastdarm (Rektum), und breitet sich von dort kontinuierlich nach oben aus.

Im Rahmen von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen können neben dem Magen-Darm-Trakt in einigen Fällen auch andere Organe krankhaft verändert sein. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Gelenksentzündungen und spezielle Haut- und Augenerkrankungen. Zu diesen sog. extraintestinalen Manifestationen wird auch das gesteigerte Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) und deren Verschleppung über die Blutbahn (Embolien) verstanden, die mitunter lebensgefährlich sein können.